Orthopädische Hilfsmittelversorgung – Orthese statt Gips

Die Entwicklung moderner Orthesen, die bei der Behandlung von Knochenbrüchen und Bänderverletzungen zum Einsatz kommen, schreitet immer weiter voran. Aktuell im Trend: Einlagen aus dem 3D-Drucker…

Einlage Fuß Turnschuhe Orthopädie Fußfehlstellung
Orthopädische Einlagen werden heutzutage häufig auch im 3D-Drucker entwickelt. © iStock

Knochenbrüche und Bänderverletzungen, die im Rahmen der Behandlung früher rund sechs Wochen lang eingegipst wurden, werden heutzutage häufig mithilfe moderner Orthesen behandelt. Ein Gewinn an Lebensqualität für die Verletzten, die sich ohne Gips in der Regel deutlich besser an- bzw. auskleiden sowie Hygiene betreiben können. Und auch sonst bergen Orthesen einige Vorteile. 

Schnellere Mobilisierung

So ermöglichen Orthesen im Bereich des Sprunggelenks beispielsweise ein gewisses Maß an Bewegung, die ein Gips in dieser Form nicht gewähren würde. Die Folge: Nicht alle Bereiche des betroffenen Fußes werden „zwangsgeschont“ – die unverletzten Passagen bleiben aktiv, sodass eine Rehabilitation und Mobilisierung des Gelenks nach der Heilung häufig wesentlich schneller und effektiver erfolgt. 

Das Gleiche gilt für das Kniegelenk. Moderne orthopädische Hilfsmittel im Bereich des Knies ermöglichen es, den Beugungswinkel einzustellen und die Orthese an die Verletzung anzupassen. Auch sogenannte dynamische Unloader-Orthesen zur Behandlung von O-Beinen erzeugen erstaunliche Effekte: Rund sechs Wochen lang getragen sorgen sie für eine zeitweilige Neuausrichtung der Beinachse sowie eine deutliche Reduktion von Schmerzen – und simulieren so den Effekt einer erfolgreichen OP-Begradigung der Beinfehlstellung. Die Folge: Viele Betroffene entscheiden sich infolge der Orthesenerfahrung für eine ihre Fehlstellung korrigierende Operation.

Orthesen aus dem 3D-Drucker

Immer beliebter werden zudem Orthesen aus dem 3D-Drucker – insbesondere im Hinblick auf die Einlagenversorgung bei Fußfehlstellungen. Die Drucktechnik hat sich als sehr effektiv erwiesen, die darüber generierten Einlagen sind nicht nur perfekt und individuell an die Füße der Patient:innen angepasst, sondern zeichnen sich auch durch gutes Material und eine lange Haltbarkeit aus. Insbesondere bei schmalen Füßen hat sich der 3D-Drucker als Hilfsmittel für die Anfertigung von Orthesen bewährt. Zwar sind die Kosten derzeit noch privat zu tragen (für Einlagen aus dem 3D-Drucker zahlt man ca. zwischen 200 und 250 Euro) – doch die Investition lohnt sich. Amateursportler:innen mit Fußfehlstellungen, die viel laufen, sollten definitiv über orthopädische Einlagen aus dem 3D-Drucker nachdenken. Es gibt keine bessere Präventionsmaßnahme, um einem chronischen Schmerzsyndrom infolge falsch oder nicht getragener Einlagen vorzubeugen. 

Herzlichst Ihr 

Michael Hoffmann

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